Die Judohalle in Münchberg war zur diesjährigen Jahreshauptversammlung voll besetzt. Über 150 Mitglieder sind am 19. Februar zusammen gekommen, um das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und einen Ausblick auf anstehende Themen der Waldbesitzervereinigung Münchberg zu wagen.
Der im letzten Jahr neu gewählte Vorsitzende Mario Walther blickte auf die vielen Aktivitäten des letzten Jahres zurück. Unter anderem war der Verein mit Info-Ständen beim Dorffest in Kornbach und beim Waldbesitzertag in Dürnberg vertreten. Weiterhin referierte er zum Baum des Jahres 2017, der Fichte: Sie ist unser „Brotbaum“ und die beste Mischbaumart für den Wald der Zukunft. Der Frankenwald sei im Übrigen vom Bund Deutscher Forstleute zum Waldgebiet des Jahres gewählt worden, eine Auszeichnung die auch den Waldbesitzern eine verantwortungsvolle Bewirtschaftung bescheinigt. Ferner informierte Walther über die Sachlage bei der Planung der Stromtrasse „Ostbayernring“ durch den Raum Münchberg. Die Entwürfe wurden mit den Grundstückseigentürmern diskutiert und sind nun fixiert.
Als Ehrengast war der Pressecker Landtagsabgeordnete Ludwig von Lerchenfeld nach Münchberg gekommen. Er ging insbesondere auf die letztjährige Diskussion um einen „Nationalpark Frankenwald“ ein. Dies sei ein Damoklesschwert für die Waldbesitzer gewesen und eine Existenzbedrohung für die Fichte in der Region. Der Borkenkäfer hätte sich in einem Nationalpark „explosionsartig“ ausbreiten können.
Der Käfer spielte auch im Ausblick des Geschäftsberichts von Dominik Wilferth eine Rolle. Durch den nassen Herbst und Winter schätzt er die Borkenkäfer-Gefahr für 2018 relativ gering ein. Die Preise sieht Wilferth deshalb stabil, die Sägewerke bräuchten Frischholz. Trotz der starken Windwürfe im letzten Jahr in Oberbayern, sei viel Holz nicht sägefähig gewesen. Er riet dazu, die gute Marktsituation zu nutzen. Der Kassenbericht des Rechnungsführers Klaus Wolfrum wurde von den Kassenprüfern als korrekt erachtet und der Vorstand der WBV daraufhin von den Mitgliedern entlastet.
Der Fachvortrag wurde dieses Jahr von Bernd Dankert bestritten. Als Artenschutz-Referent des Landes Sachsen beschäftigt er sich unter anderem mit der wachsenden Wolf-Population in Deutschland. In Sachsen seien derzeit etwa 150 Tiere unterwegs und der Experte rechnet auch in Bayern zukünftig mit mehr Wölfen. Sie seien weder für Menschen noch für die Landwirtschaft eine Gefahr. Der Wolf frisst hauptsächlich Rehe (50 %) und Wildschweine (20%). Nur 5 % seiner Nahrung besteht aus Nutztieren, oft Schafen. Auch sieht Dankert keine Konkurrenz für die Jagd. Ein Gebiet, das von 4 bis 10 Wölfen durchstreift wird, teilen sich diese mit etwa 150 bis 200 Jägern. So könnte man sagen, dass bei der hohen Wilddichte in Hochfranken beide, sowohl menschliche als auch tierische Jäger, gut versorgt sein müssten.