Das abgelaufene Jahr 2019 stand voll und ganz im Zeichen des Klimawandels. Eine erneut lang anhaltende Trockenphase mit teils sehr hohen Temperaturen bereitete den Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern wieder einige Sorgenfalten.

Folgen für den Wald waren Trockenstress, Nadelverluste und starke Borkenkäferkalamitäten in weiten Teilen des Landes, aber auch bei uns im Landkreis Hof. Die Böden waren bis in tiefe Bodenschichten hinein ausgetrocknet und der Grundwasserspiegel befand sich auf einem historischen Tiefstand. Die ersten Niederschläge Ende September ließen wieder einen kleinen Hoffnungsschimmer am Horizont erkennen. Durch zahlreiche Regenschauer bis zum Ende des Jahres hat sich zumindest der Oberboden wieder mit Wasser gesättigt, doch bis zu einer vollständigen Rehabilitierung ist es noch ein (sehr) weiter Weg.

Durch die mittlerweile gut wasserversorgten Oberböden ist eine Pflanzung in unseren Wäldern derzeit wieder gut möglich. Dies macht sich auch in den Zahlen unserer Pflanzensammelbestellungen bemerkbar. Zusammen mit unserer Partner-WBV Hof/Naila bestellten die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer im Jahr 2019 insgesamt ca. 64.000 Forstpflanzen – die größte Bestellmenge seit vielen Jahren!
Sowohl bei der Frühjahrsauslieferung als bei der Herbstauslieferung wurden jeweils über 30.000 Pflanzen von unseren Mitgliedern abgeholt. Dank der Containerpflanzen blieben auch die Ausfälle durch die Trockenheit auf insgesamt sehr niedrigem Niveau. Wurzelnackte Pflanzen hätten wohl deutlich höhere Ausfälle verbucht.

Baumart	Bestellzahlen
Douglasie	ca. 11.000
Weißtanne	ca. 10.700
Eichen (Roteiche, Stieleiche, Traubeneiche)	ca. 10.300
Lärchen	ca. 5.000
Rotbuchen	ca. 3.300
Bergahorn	ca. 2.800

Douglasien, Weißtannen und die verschiedenen Eichenarten bildeten bereits die Hälfte aller ausgelieferten Pflanzen. Auch der Laubholzanteil und der Nadelholzanteil hielten sich mit 51% zu 49% die Waage.

Insgesamt wurden über 50 verschiedene Baumarten an die Waldbesitzer übergeben. Neu waren hierbei die „Exoten“, die wir zum ersten Mal auf dem Waldbesitzertag Hochfranken in Stammbach vorgestellt haben. Viele Baumarten aus Nordamerika, aber auch aus dem Mittelmeerraum finden bei uns in Deutschland und mittlerweile auch in Nordostoberfranken ihren Platz. So haben diese in ihrer Heimat Trockenresistenz bewiesen, haben aber auch gezeigt, dass sie Spätfröste vertragen.

Wir werden diese Baumarten voraussichtlich auch im kommenden Jahr auf unserer Bestellliste haben. Mit dem nächsten Mitteilungsblatt im neuen Jahr erhalten Sie auch das Pflanzen-Bestellformular für das kommende Frühjahr.